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Hinweise auf Ausstellungen; Rezensionen von Büchern; Interviews mit Fotografierenden, Kunstschaffenden und Medienaktiven; Anmerkungen zur Geschichte und Theorie der Fotografie; Kommentare zur Kultur; Berichte zum Zeitgeschehen und von Reisen.

Ulrich Metzmacher Ulrich Metzmacher

Braucht die Fotografie eine neue Definition?

Es sind nicht einmal fünf Monate vergangen, seit im Mai in einem Blogbeitrag die neuen, KI-gestützten Bildbearbeitungsfunktionen beschrieben wurden. Im Mittelpunkt stand die Möglichkeit zur Ersetzung definierter Bildelemente durch frei Erfundenes. Das Tool konnte zunächst nur in einer Beta-Version von Photoshop genutzt werden, inzwischen ist es Bestandteil des regulären Programms. Weitere Möglichkeiten sind hinzugekommen. Der damalige Blogbeitrag kann damit als überholt gelten.

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Joel Meyerowitz und die Straßenfotografie

Ratgeber zum Fotografieren gibt es viele. Mal technisch orientiert und mit Hinweisen auf die Wirkung von Blende, Verschlusszeit und anderen Parametern. Andere befassen sich mit Gestaltungsfragen. Da wird der Goldene Schnitt empfohlen oder die proportionierte Aufteilung von Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Andere sprechen einen entgegengesetzten Ratschlag aus und bevorzugen die freie Formensprache. Alles ist möglich, klare Regeln gibt es nicht. Ein Blick auf die aktuelle Fotoszene bestätigt das.

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Ein fragwürdiges Staatskulturverständnis

Die kürzlich verkündeten Beschlüsse zur Realisierung des Deutschen Fotoinstituts in Düsseldorf reihen sich ein in Vorgänge, die in vergleichbarer Weise auf ein reichlich konventionelles oder zumindest naives Kunstverständnis schließen lassen. Für die Begrenztheit bürokratischen Kulturdenkens gab es schon in der Vergangenheit einige Beispiele.

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Virtuelle Kopfschmerzen

Häufig schwingt bei der Unterscheidung zwischen wirklichen und virtuellen Realitäten die Konnotation mit, der ersteren gelte ein Vorrang, da die zweite ja nur eine Erfindung sei. Hier die Wirklichkeit, die sich anfassen lässt, dort ein Phantasieprodukt, das lediglich als Monitorbild auf dem Rechner, Smartphone oder in einer VR-Brille materialisiert ist und nichts anderes als eine flüchtige Datei repräsentiert. Schnell ist die pädagogische Ermahnung zur Hand, allem Virtuellen mit Vorsicht zu begegnen und lieber dem handfest Erleb- und Beweisbaren zu vertrauen.

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Cyborgs und digitalreale Neuwelten

Die Auseinandersetzung mit Fragen der Künstlichen Intelligenz ist verbunden mit Paralleldiskursen bezüglich der Medienentwicklung sowie des Mensch-Maschine-Verhältnisses. Die KI zeigt ja erst einmal nur, dass es Programmen gelingen kann, realistisch empfundene Wirklichkeiten zu schaffen. Und sie hat offenbar ein Potential zur Lösung von Aufgaben, das über bisher Bekanntes hinausgeht. Insbesondere mit dem Ausbau der Rechnerkapazitäten bis hin zum Quantencomputer wird die KI in viele Lebensbereiche eingreifen.

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Das Wirsing-Experiment

Immer häufiger begegnen uns Bilder, die beim flüchtigen Hinsehen ihre Herkunft als KI-generiert nicht erkennen lassen. Und selbst beim zweiten Blick sind viele von ihnen nicht als Retortenprodukte erkennbar. Da hilft eigentlich nur eine standardmäßige Plausibilitätsprüfung. Dazu aus jüngster Zeit ein Beispiel: Bislang unbekannte Kinderbilder von John, Paul, George und Ringo sind nett anzusehen und fordern den Betrachter unwillkürlich zur Identifikation der vier Beatles auf.

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Aufklärung zu Ende gedacht

Seit den Anfängen der Fotografie steht die Frage im Raum, in welchem Verhältnis das Kamerabild zur sogenannten Realität steht. Handelt es sich um eine objektive Widerspiegelung oder um eine subjektive Stellungnahme? Alltagspraktisch ist die Fragestellung allerdings ohne große Bedeutung. Gerade in digitalen Zeiten wird drauflos fotografiert, ohne dass über den philosophischen Hintergrund des Prozesses nachgedacht wird. Das ist auch völlig in Ordnung.

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Die Eliminierung des Unerwünschten

Wenn bereits beim Druck auf den Auslöser im Hinterkopf der Gedanke mitschwingt, dass sich ein störendes Bildelement mit nur wenig Aufwand nachträglich entfernen lässt, wird dies Auswirkungen auf den fotografischen Blick haben. Dieser ist weniger durch Endgültigkeit bestimmt. Erst einmal fotografieren. Das Bild lässt sich ja später bereinigen, ähnlich wie auch stürzende Linien usw. im Rahmen der Postproduktion korrigiert werden können.

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KI und die Demokratisierung der Bildherstellung

Im 19. Jahrhundert sahen sich viele malende Künstler von dem neuen Medium Fotografie bedroht. Genützt haben ihre Abwehrversuche nichts. Die fotografische Technik etablierte sich und ihre Verbreitung erreichte einen Höhepunkt mit Kodaks Versprechen Sie drücken auf den Auslöser, wir erledigen den Rest.

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