17. November 2025
Berlin Rot-Weiß
Wenig ist typischer für die Stadt als jene rotweißen Absperrungen, die daran erinnern, dass es hier nicht weitergeht. Überall begegnet man dem Flimmern der Warnfarben. Rot und weiß, weiß und rot. Absperrbarken, Schilder, Markierungen, Pfeile, Linien. Es ist, als hätte die Stadt eine eigene Grammatik entwickelt, eine Syntax aus Verbot und Vorsicht, aus Richtung und Grenze. Ihre Sprache ist die der Ordnung. Foucault hätte in diesem Alphabet eine Disziplinarmacht erkannt, die nicht befiehlt, sondern formt. Die rotweißen Zeichen sind kein tyrannisches Symbol, sondern freundlich, ein pädagogisches Instrument. Wir fühlen uns nicht unterdrückt, sondern geführt mit leichten Gesten, Begrenzungen zum eigenen Schutz. Sicherheit geht vor. Die rotweiße Barke ruft nicht Du sollst, sie flüstert Es ist besser so.
Essays
Moral - Subjektivität - Kunst - Film - Geschwätzigkeit - Psychologie - Zufall - Massengeschmack - Magie - Sprache - Individuum - Gesellschaft - Collage - Manipulation - Perspektive - Pixel - Wissenschaft - Objektivität - Sinn - Augenblick - Malerei - Skulptur - Piktoralismus - Bauhaus - Paradigmen - Serielles - Surrealismus - Wahrheit - Neues Sehen - Analoge Technik - Expressionismus - Paparazzi - Kornrauschen - Kultur - Digitale Technik - Wirklichkeit - Wahrnehmung - Quadratpixel - Raum - Philosophie - Fläche - Schärfe - Detail - Sehenlernen - Gestalten - Portrait - Soziologie - Künstliche Intelligenz - Konstruktivismus - Subjektive Fotografie - Fotogramm - Soziale Medien - Pragmatismus - Bildersturm - Renaissance
Gedanken zum fotografischen Bild
Trotz der Masse an Fotografien, die uns täglich begegnen, hält ein empathisches Interesse an dem in die Jahre gekommene Medium an. Das statische Bild bedient offenbar neben allen Flimmereien auf den Bildschirmen ein Bedürfnis nach dem Fixierten, in Ruhe Betrachtbaren. Sein Wahrheitsversprechen mag Täuschung sein, und dennoch wollen wir nicht auf den Blick verzichten. Auch die Kunstwelt hat dies längst erkannt.
Die insgesamt möglichen Perspektiven zur Charakterisierung der Fotografie lassen sich kaum aufzählen. Und auch eine theoretische Zusammenbindung ist nicht vorstellbar. Mehr als Plausibilitäten und der Versuch einer Annäherung an ihre Eigenheiten sind nicht zu erwarten. In den Essays wird die Thematik von verschiedenen Ausgangspunkten her umkreist. Mal wirkt die Fotografie wie ein geschwätziges Medium, mal wie elitäre Kunstbemühung. Alle Gedanken hierzu müssen fragmentarisch bleiben. Unter diesen Umständen mag sich jeder und jede selbst ein Bild machen, um im Jargon der Fotografie zu bleiben.
Baudrillard Rorty Husserl Gursky Aristoteles Barthes Novalis Cartier-Bresson Capa Sontag Reckwitz Niepcé Daguerre Renger-Patzsch Böll Avedon Hamilton Salgado Muybridge Moholy Eco Moholy-Nagy Lebeck Malewitsch Weston Franklin Riefenstahl Conrad Defoe Monet Foucault Talbot Mondrian Schwitters Mbembe de Botton Dürer Freud Adams Platon Bacon Nauman Kant Strand Rodin Hausmann Chamisso Nietzsche Sloterdijk Goethe Celan Simmel Neusüss Fechner Höch Benjamin Müller Jung Warhol Boccioni Beuys El Lissitzky Rodtschenko da Vinci Goldin Maier Leupold Duchamp Döblin Sherman Becher Banksy Picasso Luhmann Kuhn Popper Adorno Teller Tillmans Barnack Steichen Kertész Brassai Heine Lunenfeld Dali Breton Graeff Stieglitz Coburn Habermas Becher Sander Richter