21. April 2025
Fotografie als Kunst
Dem gemalten Bild fehlt das technisch zwingende Kriterium der Fotografie, ein indexikalischer Repräsentant von etwas Realem zu sein. Jede Fotografie ist, im Gegensatz zur Malerei, auf die Lichtabstrahlung von Objekten angewiesen, die auf einem Speichermedium, Film oder Sensor, festgehalten werden. Es gibt keine Kamerafotografie, die per se und autonom nur für sich selbst steht. Sie muss sich deshalb die Frage gefallen lassen, ob hier überhaupt von Kunst gesprochen werden kann. Schließlich ist das fotografische Bild nicht vollständig künstlich.
Nun ist jede Definition von Kunst eine kontingente Angelegenheit. Es würde immer auch anders gehen. Dennoch gibt es Begriffsumkreisungen ohne Letztgeltungsanspruch, die Plausibilität beanspruchen dürfen, etwa die des amerikanischen Kunsthistorikers Michael Fried, der im Jahr 2008 (dt. 2014) mit Warum Photographie als Kunst so bedeutsam ist wie nie zuvor einen umfangreichen Essay vorgelegt hat.
East Side Gallery, Berlin 2020
Essays
Moral - Subjektivität - Kunst - Film - Geschwätzigkeit - Psychologie - Zufall - Massengeschmack - Magie - Sprache - Individuum - Gesellschaft - Collage - Manipulation - Perspektive - Pixel - Wissenschaft - Objektivität - Sinn - Augenblick - Malerei - Skulptur - Piktoralismus - Bauhaus - Paradigmen - Serielles - Surrealismus - Wahrheit - Neues Sehen - Analoge Technik - Expressionismus - Paparazzi - Kornrauschen - Kultur - Digitale Technik - Wirklichkeit - Wahrnehmung - Quadratpixel - Raum - Philosophie - Fläche - Schärfe - Detail - Sehenlernen - Gestalten - Portrait - Soziologie - Künstliche Intelligenz - Konstruktivismus - Subjektive Fotografie - Fotogramm - Soziale Medien - Pragmatismus - Bildersturm - Renaissance
Gedanken zum fotografischen Bild
Trotz der Masse an Fotografien, die uns täglich begegnen, hält ein empathisches Interesse an dem in die Jahre gekommene Medium an. Das statische Bild bedient offenbar neben allen Flimmereien auf den Bildschirmen ein Bedürfnis nach dem Fixierten, in Ruhe Betrachtbaren. Sein Wahrheitsversprechen mag Täuschung sein, und dennoch wollen wir nicht auf den Blick verzichten. Auch die Kunstwelt hat dies längst erkannt.
Die insgesamt möglichen Perspektiven zur Charakterisierung der Fotografie lassen sich kaum aufzählen. Und auch eine theoretische Zusammenbindung ist nicht vorstellbar. Mehr als Plausibilitäten und der Versuch einer Annäherung an ihre Eigenheiten sind nicht zu erwarten. In den Essays wird die Thematik von verschiedenen Ausgangspunkten her umkreist. Mal wirkt die Fotografie wie ein geschwätziges Medium, mal wie elitäre Kunstbemühung. Alle Gedanken hierzu müssen fragmentarisch bleiben. Unter diesen Umständen mag sich jeder und jede selbst ein Bild machen, um im Jargon der Fotografie zu bleiben.
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