31. März 2025

Wittgenstein: Logik und Kunst

Es bleibt verwirrend. Jeder Versuch einer Definition von Kunst und damit auch der künstlerischen Fotografie endet in der Regel mit dem Hinweis auf die notwendige Berücksichtigung ihrer Entstehungsbedingungen. Kunst an sich gibt es nicht, eine zeitlose, kulturunabhängige Definition ebenso wenig. Ewig Geltendes ist nicht zu haben, obgleich es seit Menschengedenken eine Suche, ja eine Sehnsucht nach zeitlosen Wahrheiten gibt. Ein Ausdruck dafür sind Mythen und Religionen. Diese kollidieren in der Moderne jedoch mit dem Rationalismus der Aufklärung und dem szientistischen Herangehen der instrumentellen Vernunft. Bei dieser geht es um nutzbares Wissen, während Mythos und Religion den Normen eines wissenschaftlichen Urteils und der Verwertbarkeit gerade nicht entsprechen. Gleichzeitig jedoch können sie dem aufnahmebereiten Empfänger logikunabhängige Gewissheiten verschaffen. Ähnlich scheint es mit der Kunst zu sein. Es gibt sie, so wie es Mythisches und Religiöses gibt. Wir können künstlerische Phänomene mit unseren Sinnen erfahren, sie aber nicht unbedingt logisch fassen.

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Gedanken zum fotografischen Bild

Trotz der Masse an Fotografien, die uns täglich begegnen, hält ein empathisches Interesse an dem in die Jahre gekommene Medium an. Das statische Bild bedient offenbar neben allen Flimmereien auf den Bildschirmen ein Bedürfnis nach dem Fixierten, in Ruhe Betrachtbaren. Sein Wahrheitsversprechen mag Täuschung sein, und dennoch wollen wir nicht auf den Blick verzichten. Auch die Kunstwelt hat dies längst erkannt.

Die insgesamt möglichen Perspektiven zur Charakterisierung der Fotografie lassen sich kaum aufzählen. Und auch eine theoretische Zusammenbindung ist nicht vorstellbar. Mehr als Plausibilitäten und der Versuch einer Annäherung an ihre Eigenheiten sind nicht zu erwarten. In den Essays wird die Thematik von verschiedenen Ausgangspunkten her umkreist. Mal wirkt die Fotografie wie ein geschwätziges Medium, mal wie elitäre Kunstbemühung. Alle Gedanken hierzu müssen fragmentarisch bleiben. Unter diesen Umständen mag sich jeder und jede selbst ein Bild machen, um im Jargon der Fotografie zu bleiben.

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