03. November 2025
Stillleben
Als habe sich der Wald schützend um ihn gestellt, liegt im dichten Grün versteckt ein Friedhof, geprägt von lautloser Verwandlung. Die Naturzeit gibt das Tempo vor. Zwischen moosbewachsenen Stämmen und dem gedämpften Licht des Nordens präsentiert sich ein Stillleben aus Metall und Erinnerungen. Der überraschte Betrachter entdeckt nach und nach eine verstreute Ansammlung von Autowracks, die ihre aktive Zeit lange hinter sich haben. Meist stammen sie aus den 1950er oder 60er Jahren, einer Ära des Aufbruchs und des Fortschrittsglaubens. Hätte man sie nicht ihrem Schicksal überlassen, sondern planvoll konserviert, wären es heute begehrte Oldtimer, sorgfältig polierte Zeugnisse einer vergangenen Epoche. Aber sie wurden dem Wald überlassen und so ein Teil seines Kreislaufs.
Essays
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Gedanken zum fotografischen Bild
Trotz der Masse an Fotografien, die uns täglich begegnen, hält ein empathisches Interesse an dem in die Jahre gekommene Medium an. Das statische Bild bedient offenbar neben allen Flimmereien auf den Bildschirmen ein Bedürfnis nach dem Fixierten, in Ruhe Betrachtbaren. Sein Wahrheitsversprechen mag Täuschung sein, und dennoch wollen wir nicht auf den Blick verzichten. Auch die Kunstwelt hat dies längst erkannt.
Die insgesamt möglichen Perspektiven zur Charakterisierung der Fotografie lassen sich kaum aufzählen. Und auch eine theoretische Zusammenbindung ist nicht vorstellbar. Mehr als Plausibilitäten und der Versuch einer Annäherung an ihre Eigenheiten sind nicht zu erwarten. In den Essays wird die Thematik von verschiedenen Ausgangspunkten her umkreist. Mal wirkt die Fotografie wie ein geschwätziges Medium, mal wie elitäre Kunstbemühung. Alle Gedanken hierzu müssen fragmentarisch bleiben. Unter diesen Umständen mag sich jeder und jede selbst ein Bild machen, um im Jargon der Fotografie zu bleiben.
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