25. August 2025

Faust in Weimar

Stadtmarketing ist ein mühevolles Geschäft. Stets muss mit Neuem gelockt werden. So wirbt die Klassik Stiftung Weimar 250 Jahre nach der Ankunft Goethes mit dem passend gemachten Themenjahr Faust. Beteiligt sind alle Einrichtungen, die diesbezüglich etwas zu bieten haben. Doch wie wird das Hauptwerk Goethes präsentiert? Schließlich geht es, höchst aktuell, um die Suche nach Allwissen und Macht sowie, nicht zuletzt, um die Ausbeutung der Natur. Das vieldeutige Werk lädt zu Interpretationen ein, gerade weil es sich nicht in allen Facetten unmittelbar erschließen lässt. Gefordert ist die aktive Auseinandersetzung. Der Besuch in Weimar wird zu einer Spurensuche zwischen Hochkultur und touristischer Animation.

Den ersten Teil des Faust haben viele, Ältere wohl zumeist, irgendwann gelesen, sei es in der Schule oder aus eigenem Antrieb. Heute gehört er nicht mehr unbedingt zum Unterrichtsstoff. Aber der zweite Teil bleibt ein Buch mit sieben Siegeln. Ein Werk voller philosophischer Tiefe und surrealer Bilder, das eher an modernes Theater erinnert als an klassische Dramatik. Klare Handlungsstränge sucht man vergebens. Stattdessen drängen sich Impressionen, Allegorien und Gedankenexperimente auf. Mythologisches ist allgegenwärtig. Man verlässt die Lektüre oder eine Aufführung verwirrt und doch fasziniert. Die Frage ist, ob es in Weimar gelungen ist, dieses komplexe Werk tiefenschichtig auszuleuchten?

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Im Lokschuppen des Deutschen Technikmuseums Berlin

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Gedanken zum fotografischen Bild

Trotz der Masse an Fotografien, die uns täglich begegnen, hält ein empathisches Interesse an dem in die Jahre gekommene Medium an. Das statische Bild bedient offenbar neben allen Flimmereien auf den Bildschirmen ein Bedürfnis nach dem Fixierten, in Ruhe Betrachtbaren. Sein Wahrheitsversprechen mag Täuschung sein, und dennoch wollen wir nicht auf den Blick verzichten. Auch die Kunstwelt hat dies längst erkannt.

Die insgesamt möglichen Perspektiven zur Charakterisierung der Fotografie lassen sich kaum aufzählen. Und auch eine theoretische Zusammenbindung ist nicht vorstellbar. Mehr als Plausibilitäten und der Versuch einer Annäherung an ihre Eigenheiten sind nicht zu erwarten. In den Essays wird die Thematik von verschiedenen Ausgangspunkten her umkreist. Mal wirkt die Fotografie wie ein geschwätziges Medium, mal wie elitäre Kunstbemühung. Alle Gedanken hierzu müssen fragmentarisch bleiben. Unter diesen Umständen mag sich jeder und jede selbst ein Bild machen, um im Jargon der Fotografie zu bleiben.

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