Der Junkers-Windkanal
Im Technikmuseum Hugo Junkers in Dessau ist die legendäre JU 52 ausgestellt, darüber hinaus kann Weiteres aus der Welt der Fliegerei besichtigt werden. Und es gibt Apparate der Klimatechnik und ein Stahlhaus zu sehen. Das weitläufige Areal um das Museum ist im Übrigen eng verbunden mit der Deutschen Geschichte. So wurde im Jahr 1925 eine Start- und Landebahn zur Erprobung von Flugzeugen angelegt. Von hier erfolgten auch die Versuche einer Atlantiküberquerung. Die Lufthansa nutzte den Flughafen in den 1930er Jahren für das reguläres Liniennetz. In der Zeit des Eroberungsimperialismus der Nazis dienten die Junkers-Werke der militärischen Aufrüstung. Nach dem Krieg wurden die Fluganlagen zunächst von sowjetischen Einheiten, später von der Volkspolizei und der NVA genutzt. Heute dienen sie in abgespeckter Form als Regionalflughafen für Kleinflugzeuge.
Das ehemalige Junkers-Verwaltungsgebäude, eine Stahlskelettkonstruktion im Stil des Neuen Bauens, wurde nach der Wende modernisiert und wird vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt genutzt. Ein wenig vernachlässigt wirken hingegen die im Außenbereich des Museums aufgestellten Flugzeuge, einige Eisenbahnwaggons mit Junkers-typischen Metallaufbauten und ein paar Kleinlokomotiven. Wer ein wenig weiter durchs Gestrüpp geht, entdeckt dann noch ein paar seltsame gigantische Betonelemente. Es handelt sich um Teile eines Windkanals. Die Junkers-Werke nutzten ihn in den 1930er Jahren für aerodynamische, nicht zuletzt militärtechnologische Versuche. Nach dem Krieg wurde die Anlage zerstört. Die Reste sind heute als technisches Denkmal eingestuft.
Das Technikmuseum Hugo Junkers ist nicht nur ein lohnendes Besuchsziel für Fliegereiinteressierte. Empfehlenswert mit weiteren Informationen ist auch die Site Junkers-Pfad Dessau. Mit dem Junkers Stahlhaus hatte sich bereits der fotosinn Beitrag Die Stahlhäuser in Dessau befasst.