Das Shell-Haus

Eines der markantesten Gebäude Berlins befindet sich unweit des Kulturforums am Reichpietschufer. Anfang der 1930er Jahre nach einem Entwurf des Architekten Emil Fahrenkamp für eine Mineralölfirma errichtet, ist das später als Shell-Haus bezeichnete Bauwerk ein herausragendes Beispiel der architektonischen Moderne.

Im Innern eine Stahlskelettkonstruktion, zeigt die wellenartige Fassade aus Kalkstein eine hochwertige Gestaltung, bei der selbst in den Eckbögen Fenster integriert sind. Alles sehr aufwändig. Abweichend von der Neuen Sachlichkeit der 20er Jahre trifft der Grundsatz Form follows Function deshalb nur bedingt zu. Der äußere Aufwand korrespondiert mit Nutzflächen, die aufgrund der Rundungen einige funktionale Begrenztheiten aufweisen. Heute wäre ein solches Bürogebäude kaum mehr denkbar. Längst haben Flächenoptimierer und Kostenrechner das Zepter in der Hand. Im Laufe seiner Geschichte diente das Shell-Haus verschiedenen Nutzern. Es steht unter Denkmalschutz und ist gegenwärtig an das Bundesministerium der Verteidigung vermietet.

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